Bestimmung des maximalen Laktat-Steady-State (MaxLaSS-Test) mittels Dauerleistungstest
Das Stufentestverfahren stellt einen sehr guten Kompromiss zwischen Aufwand, Kosten und Genauigkeit dar. Im Bereich des leistungsorientierten Sports liefert einen Dauerleistungstest zuverlässigere und genauere Ergebnisse. Dem gegenüber steht jedoch ein deutlich erhöhter Aufwand. Der Aufwand ist jedoch gerechtfertigt, wenn eine genaueste Trainingssteuerung benötigt wird oder die Feststellung der Dauerleistungsgrenze im Wettkampf ermittelt werden soll. Hier ist das Stufentestverfahren zu ungenau und fehlerbehaftet, da die zeitliche Komponente der Laktatbildung nicht dargestellt wird.
Beim Standard MaxLaSS-Test werden mehrere Stufen von 30 Minuten Länge im Bereich der Laktatschwelle gefahren. Die Tests werden zum Teil an mehreren Tagen durchgeführt. In jeder Stufe werden dabei 3 oder mehr Laktatmessungen durchgeführt um den Laktatanstieg innerhalb der Stufe zu ermitteln. Übersteigt der Laktatanstieg in einer Stufe den Grenzwert von 1 mmol/l in den letzten 20 Minuten der Stufe, befindet sich der Sportler im anaeroben Bereich der Belastung. Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig und in der Praxis kaum zu realisieren.
In der Praxis hat sich ein abgewandeltes Verfahren sehr gut bewährt. Hierbei werden mehrere Stufen von mindestens 10 Minuten Länge im Bereich der Laktatschwelle gefahren. Übersteigt der Laktatanstieg in einer Stufe den Grenzwert von 0,5 mmol/l befindet sich der Sportler im anaeroben Bereich der Belastung. Dieses Verfahren ermöglicht mit durchschnittlich 4 Belastungsstufen und einer Gesamtdauer von 1 Stunde eine zuverlässige Bestimmung des MaxLaSS. Durch entsprechende Auswahl der Belastungsstufen kann man den Fehler der Schwellenbestimmung deutlich verkleinern (bis ca. 5% gegenüber 20% beim Stufentest).